Durchwachsene Leistungen in Osnabrück – Vorbereitungen auf die NDEM U18/U21

„Die Jungs schaffen es noch nicht, Kampfeslust und Schnelligkeit an den Tag zu legen!“ resümierte MTV-Nachwuchstrainer Nomigkeit nach dem Croco-Cup 2020 in Osnabrück.

Beim mit über 400 Teilnehmern besetzten Croco-Cup starteten am vergangenen Samstag auch die U12- und U15-Judoka des MTV Isenbüttel in die Einzelwettkampfsaison. „Harte Brocken“ in den jeweils ersten Begegnungen der Judo Nachwuchshoffnungen ließen die eigenen Erwartungen aber schnell schwinden.

Einziger Medaillenlichtblick an dem Tag war Ben Errerd in der U12 (-43kg), der seinen ersten Kampf gegen Tarik Dincer vom JC Osnabrück mit Haltegriff vorzeitig gewann. Im anschließenden Kampf gegen Maximilain Bott (JKG Diekholzen) gelang Ben über den gesamten Kampfesverlauf kein vernünftiger Ansatz. Lediglich einige zaghafte Konterversuche standen zu Buche, die schlussendlich aber nicht reichten, um in das Finale einzuziehen. „Dass Ben einen festen Stand hat und damit schwer zu werfen ist, hat er erneut bewiesen. Leider zeigt er im Kampf immer noch zu wenig Angriffsjudo.“, berichtete Nomigkeit nach dem verpassten Finaleinzug. Im Kampf um Bronze gegen den niederländischen Starter Jorrit Dijkstra gelang ihm dann doch noch ein überragender O-soto-gari, der ihm einen Waza-ari einbrachte und den er im Anschluss gekonnt im Übergang Stand Boden mit Haltegriff für sich entschied. Bronze! „Den wollte Ben unbedingt werfen und da erkennt man dann auch sein Potential.“ lobte Nomigkeit. Marlon Stiller (-34kg), der ebenfalls in der U12 startete, gelang zwar ebenso ein durchdachter Auftaktsieg durch Waza-ari und anschließendem Haltegriff gegen seinen Kontrahenten David Progri aus Großhadern, jedoch folgten zwei Niederlagen, bei denen er „einfach ein Ticken zu langsam agierte“ (Nomigkeit).

Marlon Stiller mit starker Hüfte

Die U15-Starter zahlten Lehrgeld und mussten sich jeweils in ihren Auftaktbegegnungen geschlagen geben. „Das ging alles viel zu schnell und das ist das was mich ärgert!“ formulierte der Trainer und fügte hinzu: „Mir fehlt insgesamt Kampfeslust und -willen bei den Jungs! Die Einstellung muss sich schnellstens ändern.“

Schon am kommenden Wochenende begeben sich das MTV-Team rund um die U18- und U21-Judoka auf den Norddeutschen Meisterschaften in Lutten bei den Judotigern Visbek erneut auf Medaillenjagd. „Die Jungs und Mädels sind hungrig und ziehen im Training gut mit! Beste Voraussetzungen für die bevorstehenden Aufgaben.“ waren sich das neue Trainerduo der Judosparte, Stefan Verhülsdonk und Christian Spilner, einig.

Das Männerteam wird von Niedersachsenmeister Maksym Savchenko (bis 90kg) und den drei Bronzemedaillengewinnern René Schmidt (bis 81kg), Erik Höse (bis 81kg) sowie Felix Spilner (bis 73kg) angeführt. Erik Spilner steht durch seinen fünften Platz auf den Landeseinzelmeisterschaften bis 66kg als erster Nachrücker in den Startlöchern. „Geil wäre natürlich, wenn Erik auch an den Start gehen kann.“, äußerte sich der zweieinhalb Jahre ältere Bruder Felix Spilner motivierend.

Erik Höse und Felix Spilner starten in der U21 in Lutten bei der NDEM

Bei den Frauen gehen zwei weitere talentierte Kämpferinnen an den Start. Amani Küster, Fünfte der Deutschen Meisterschaften 2019, die in ihrem letzten Jahr in der Altersklasse U18 sicherlich eine Rolle bei der Medaillenvergabe spielen wird.  Auch Daisy Reis ist nach längerer Wettkampfpause wieder fit und machte mit dem 5. Platz in der vielumkämpften Gewichtsklasse bis 57kg auf der LEM auf sich aufmerksam ist.

Amani Küster will das Ticket zur DEM in Leipzig lösen

Neben einer Medaille für die Podestplätze, winkt in Lutten natürlich auch die Qualifikation für die Deutschen Einzelmeisterschaften, die in diesem Jahr in Leipzig (U18) und in Frankfurt/Oder (U21) stattfinden.