Ilias „Iliadis“ Küster erkämpft sich sensationell Bronze bei Judo-DM 2025

Die Walter-Schädlich-Halle in Duisburg-Hamborn kochte, als die Deutschen Einzelmeisterschaften der Männer und Frauen im Judo am 04. und 05. Oktober ihren Höhepunkt erreichten. Für das kleine, aber kämpferische Team aus Isenbüttel wurde das Wochenende zu einem emotionalen Auf und Ab, das in einem überragenden Erfolg gipfelte: Ilias Küster erkämpfte sich im Limit bis 100 kg die Bronzemedaille und setzte damit ein dickes Ausrufezeichen.

Unbändiger Wille zahlt sich aus

Der Weg aufs Podium war für „Iliadis“ kein leichter Spaziergang. Nach einem Freilos zum Auftakt startete der Isenbütteler Judoka mit einem überzeugenden Sieg gegen Christoph Boersma vom Heidelberger Judoclub, den er mit zwei Waza-ari-Wertungen bezwang. Im Hauptfeld wartete im Folgekampf der starke Jonathan Bischof vom TSV München-Großhadern aus Bayern. In einem harten, kräftezehrenden Kampf musste sich Ili geschlagen geben und der Traum vom Finale war geplatzt.

Doch wer Ili kennt, weiß, dass Aufgeben für ihn keine Option ist. Getreu dem Motto „Jetzt erst recht“ kämpfte er sich durch die Trostrunde. Hier zeigte er seine ganze Bodenkampfstärke. Zuerst bezwang er den U21-Deutschen Meister Schimanski vom UJKC Potsdam vorzeitig durch eine Würgetechnik. Ein ähnliches Bild zeigte sich gegen den starken Anton Setz aus Württemberg: Küster setzte sich im Boden mit einem Sankaku durch und sicherte sich damit das Ticket für das kleine Finale.

Das „Kleine Finale“ wird zur großen Bühne

Im Kampf um Bronze gegen Nikolas Kroppenstedt aus Berlin war die Motivation von Küster von der ersten Sekunde an greifbar. Er zeigte eindrucksvoll, dass er diese Medaille unbedingt wollte. Der unerbittliche Druck, den Küster mit seinem dominanten Griffkampf und den daraus resultierenden gefährlichen Angriffen aufbaute, zermürbte Kroppenstedt sichtlich. Schließlich brach auch dieser im Bodenkampf zusammen, und Ili gewann vorzeitig.

Judo Niedersachsen tobte als Küster vom Boden aufstand und die Bronzemedaille feststand. Eine herausragende Leistung, die den unbändigen Willen des Isenbütteler Kämpfers eindrucksvoll unter Beweis stellte. Einfach überragend!

Weniger glücklich lief es für Ilis große Schwester Amani Küster im Kampf um Bronze im Schwergewicht. Sie musste sich nach einem intensiven Duell gegen Peppa Plöhnert vom SV Halle denkbar knapp geschlagen geben und landete auf dem vermeintlich undankbaren 5. Platz.

Trotz der verpassten Medaille ist das Ergebnis ein klares Statement an die nationale Elite. Trainer Stefan Verhülsdonk, der alle Kämpfe des Tages aus der Box heraus betreute, fasste es treffend zusammen: „Amani muss sich vor niemandem in ihrer Gewichtsklasse verstecken! Die Birne muss an der ein oder anderen Stelle noch etwas „freier“ werden, aber im Vergleich zur DEM im vergangenen Jahr und ihrem dortigen Auftreten, waren das Welten.“ Ihre Platzierung unter den Top Fünf in Deutschland bestätigt ihr Potenzial.

Für Tom Scholz (66 kg) und Max Lossin (73 kg) war das Turnier leider bereits nach den Auftaktbegegnungen beendet.

Unterm Strich ist das Trainerteam mehr als stolz und dankbar für die Leistungen in Duisburg. „Den Jungs und Mädels, die sich durch die harte Qualifikation zu diesem nationalen Highlight quälen und im Training immer alles geben, gebührt der Dank, dass uns das als Trainerteam und als kleiner Dorfverein ermöglicht wird“, erklärte Christian Spilner, Trainer der Wettkampfgruppe, nach den Kämpfen am Sonntag.

Die Bronzemedaille von Ilias „Iliadis“ Küster ist der verdiente Lohn für harte Arbeit. Und die Kampfansage aus Isenbüttel für das kommende Jahr steht bereits: „2026 greifen wir wieder nach den Sternen…“